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Picknickauftakt bei Wolkenbruch und Hagel: Unter Schirmen und Bäumen suchten die gut ein Dutzend Teilnehmer Schutz. -- Fotos: Friedrich Lehmkühler |
Am Sonntagmorgen hatte es noch geschüttet, die Hoffnungen, dass jemand zum Muttertagspicknick auf dem Pleasureground beim Schlösschen im Hofgarten kommen würde, wichen eher zagendem Zweckoptimismus. »Bei jedem Wetter« hatte die Parole der letzten Tage gelautet, damit ja kein Zweifel oder Defätismus aufkommen könnten.
Gegen Mittag riss der Himmel auf, und tatsächlich traf sich eine Schar von über einem Dutzend Unentwegten beim Schlösschen. Sekt, Wein, Buletten, Couscous, Räucherwurst, Schinken, Desserts, kleine Schokoladenküchlein und vieles mehr wurde aufgefahren — und dann kam ein Schauer! Nein, nicht nur Regen kam herunter, richtiger Hagel war es am Ende. Und dann kehrte sie zurück, die strahlende Sonne an einem blank geputzten blauen Himmel. Eine fröhliche Stimmung, die allerdings auch im Hagel nicht ganz untergegangen war, griff sofort Platz bei einem wunderschönen Picknick. Nun könne man ja doch auf dem Pleasureground statt auf dem Plätscherground picknicken, kalauerte der Oberbürgermeister, der auch gekommen war. Am Ende fanden es alle so gelungen, dass spontan beschlossen wurde, am Freitag, 21. Juni, um 20 Uhr an gleicher Stelle ein »Kosmeenfest« mit Picknick zu feiern. Bitte vormerken! Details folgen …
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In bester Picknicksstimmung fiel ein spontaner Entschluss: Am 21. Juni gibt es wieder ein Picknick, dann unter der Überschrift »Kosmeenfest«, wenn zwischen Schlösschen und Main die Kosmeen blühen. |
Bei der Parkführung mit Museumsdirektor Dr. Jörg Paczkowski waren
es inzwischen über 30 Personen – viele Mütter, aber nicht nur –, die trotz des
trüben und verregneten Vormittags der Nachmittagssonne trauten. In seinen
Erläuterungen zu dem Landschaftsgarten englischen Stils hob Paczkowski, dem Muttertag
angemessen, auf die Rolle der Frau in der Geschichte der Gärten und Parks ab.
Für viele neu war der Abstecher in die inzwischen renovierte Grabkapelle in der
Südwestecke des Parks, durch die mitsamt der gesamten Vier-Hektar-Immobilie vor einigen
Jahren unversehens eine Handvoll verblichener hochadeliger Löwensteiner in
ihren Sarkophagen in das Eigentum der Stiftung Schlösschen im Hofgarten gelangt
sind.
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Um interessierte Zuhörer muss sich Museumsdirektor Dr. Jörg Paczkowski (links der Mitte) bei seinen legandären Führungen und Vorträgen nie Sorgen machen. |
Ich finde, das war ein guter Anfang einer hoffentlich nun regelmäßig stattfindender Picknick-Tradition. Wurde doch Zeit, dass auch der Park um das Schlösschen herum mehr genutzt wird. Man musste nur die sonnigen Abschnitte nutzen... und der Weg von der Altstadt in den Hofgarten war ja auch nicht weit.
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