Freitag, 29. März 2019

Nolde im Fokus

Emil Nolde, einer der Hauptvertreter des deutschen Expressionismus, war Mitglied der Berliner Secession und der Künstlergruppe „Die Brücke“ in Dresden. Der gebürtige Däne (eigentlich Emil Hansen) nannte sich später nach seinem Heimatort: Nolde.

Kunsthistorikerin Dr. Sigrun Paas (Heidelberg) wird im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung am Sonntag, den 31. März um 11.15 Uhr zum Thema „Künstler der inneren Emigration im Fall Emil Nolde (1867-1956)“ referieren.

Dr. Sigrun Paas spricht am Sonntag über Nolde
1941 wurde Nolde aus der Reichskunstkammer ausgeschlossen und er erhielt Malverbot. Als „entartete Kunst“ wurden seine Bilder verfemt und 1052 seiner Werke beschlagnahmt. Zurückgezogen lebte er mit seiner Frau Ada in seinem Haus in Seebüll in Nordfriesland. In dieser Zeit entstanden seine sogenannten "ungemalten Bilder“. Bis heute ist Noldes Haus mit dem eigens von ihm angelegten Garten ein vielbesuchtes Museum.

Der einstündige Matineevortrag wird veranstaltet vom Förderkreis Schlösschen im Hofgarten.

Donnerstag, 14. März 2019

Enkel referiert...

Der Förderkreis „Schlösschen im Hofgarten“ lädt am Sonntag, den 17. März um 11.15 Uhr zur vierten Vortragsmatinee ein. Dr. Cornelius Steckner aus Köln wird im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung im Gartensaal des Hofgartenschlösschens zum Thema „Weimarer Bauhaus und Wertheim-Bestenheid  -  Charles Crodel, Ernst Neufert, Erich Schott, Wilhelm Wagenfeld“ sprechen. Auf Initiative von Dr. Hans Löber wurde 1956 die Bestenheider Kirche mit beeindruckenden Glasfernstern von Charles Crodel ausgestattet.

Werke von Charles Crodel sind derzeit
in der aktuellen Sonderausstellung
im Hofgartenschlösschen zu sehen.
Am Samstag, den 16. März, um 15:30 Uhr bietet der Referent - ein Enkel des in Marseille geborenen Künstlers Crodel - eine Führung durch die Martin-Luther-Kirche in Bestenheid an. Alle Interessierten sind hierzu herzlich eingeladen!

Dienstag, 5. März 2019

Messe mit Werkbetrachtung


Das Aquarell von Bruno Müller-Linow (1909-1997) „Jüdischer Friedhof in Wertheim“ stand im Mittelpunkt  des Gottesdienstes der Emmausgemeinde, der Anfang Februar traditionell im Hofgartenschlösschen stattfand. Mehr als neunzig Teilnehmer waren in den Gartensaal gekommen. Der Gottesdienst wurde von Pfarrerin Dr. Verena Mätzke und Dekan Hayo Büsing geleitet.

Bruno Müller-Linow, Jüdischer Friedhof in Wertheim, 1993
Vor der Predigt stellte Dr. Jörg Paczkowski den Maler und das Aquarell vor. Es wurde von Müller-Linow anlässlich seines Malaufenthaltes 1993 auf Einladung von Wolfgang Schuller geschaffen. Der Maler stand der Berliner Secession sehr nahe und war mit Künstlern des Expressionismus' engstens befreundet.  Das Wertheimer Bild wirkt im Ausschnitthaften realistisch, doch die Farbigkeit der Steine ist nicht real.

Dekan Hayo Büsing ging in seiner Predigt auf den Friedhof als Ort der Trauer, der Erinnerung aber auch der Hoffnung ein. Die besondere Atmosphäre jüdischer Friedhöfe ziehe jeden Besucher in seinen Bann. Diese Faszination bringe das Aquarell Müller-Linows zum Ausdruck. Wir Menschen seien eingebunden in den Kontext der Schöpfung Gottes. Bruno Müller-Linow habe als expressiver Realist in diesem Bild die unübersehbaren Zeichen der Hoffnung festgehalten, die gerade in der wieder erwachenden Natur des Vorfrühlings erlebt werden darf.

Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst vom Jugendchor der Stiftskirche unter Leitung der Bezirkskantorin Katharina Wulzinger. Im Anschluss an den Gottesdienst nutzten viele Besucher die Gelegenheit, bei einem Glas Wein die aktuelle Ausstellung zu besichtigen.