Schmuckdose mit Wertheim-Motiv um 1900 -- Vorlage: Grafschaftsmuseum Wertheim |
Das Volkslied »Gold und Silber lieb' ich sehr« ist das Motto der neuen Ausstellung im Grafschaftsmuseum, die am Dienstag, 26. November, eröffnet. Sie zeigt neben echtem Gold und Silber auch deren Abwandlungen im bürgerlichen und bäuerlichen Haushalt anhand ausgewählter Stücke des 17. bis 20. Jahrhunderts. Die Exponate stammen aus der Museumssammlung oder sind Leihgaben aus kirchlichem und privatem Besitz. Das Begleitprogramm sieht neben Führungen auch Lesungen von Märchen und Sagen zum Thema Gold vor.
Die Edelmetalle sind seit jeher Ausdruck von Luxus, aber auch der Ehrerbietung. Einerseits wird das Streben danach oft als Oberflächlichkeit abgetan, andererseits zeigt seine Verwendung für rituelle und religiöse Objekte auch den Stellenwert der damit vollzogenen Handlung. Das seltene und daher wertvolle Material hebt die Gegenstände wie auch deren Besitzer oder Benutzer aus dem Alltäglichen heraus. So sind Prunkgeschirre des Adels wie auch Kirchenschätze und Ratssilber besonderen Anlässen vorbehalten und damit Zeichen der Abgrenzung.
Imitationen der Edelmetalle sind bis in alle Lebensbereiche vorgedrungen, um auch weniger Wohlhabenden das Gefühl von Luxus zu geben und Feste und Ehrentage zu kennzeichnen und zu veredeln:
Goldränder an Porzellan für festliche Gelegenheiten, goldene Borten und Stickereien an Festtagskleidung, geprägtes Papier an religiösem Wandschmuck und Glückwunschkarten, Goldleisten an Bilderrahmen, bis hin zu Goldflitter und -drähten an den Wertheimer Brautkronen und am Christbaumschmuck. Die festliche Tafel des ländlichen Haushalts schmückte Bauernsilber aus verspiegeltem Glas oder blankgeputztes Zinn, das wie Silber glänzte.
Die Ausstellung wird bis 21. April 2014 zu sehen sein. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.grafschaftsmuseum.de.