Montag, 20. Juni 2016

Auf Fürst Georgs Spuren

Auf kaum noch erkennbaren Pfaden stiegen die Teilnehmer vom Zehnring-
turm des Schlosses zum ehemaligen Standort des Hungerdenkmals hinauf.
Fotos: Friedrich Lehmkühler

Zum Schlosserlebnistag Baden-Württemberg am Sonntag hatte sich der Förderkreis Schlösschen im Hofgarten ein Angebot einfallen lassen, das unter dem Titel »Vom Schloss zum Schlösschen« einen etwa anderthalbstündigen Spaziergang von der Kilianskapelle über das Schloss durch die ehemaligen Birkenanlagen zum Schlösschen umfasste.

Die Veranstaltung diente dem Zweck, den einst über 50 Hektar umfassenden englischen Landschaftsgarten, zu dem Schloss, Birkenanlagen und Schlösschen gehörten, wieder bewusst zu machen. Heute ist über den größten Teil der Wald hinweggegangen, und die Spuren von einst entziehen sich dem flüchtigen Blick. Der vier Hektar große Park am Schlösschen ist heute der letzte Rest, der den Charakter der vor 200 Jahren geschaffenen Anlage bewahrt hat.

Die in den Hungerjahren 1816/17 von Fürst Georg zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg und seiner Gemahlin, Fürstin Ernestine, veranlasste Schaffung des großen Landschaftsparks diente damals als Arbeits- und Brotbeschaffungsmaßnahme für die darbenden Wertheimer. Georg, der die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts prägte, und seine Frau erfreuten sich zeitlebens dankbarer Verehrung ihrer Wertheimer Bürger.


Noch gut ablesbar ist im Wald oberhalb der Gärten an der Eichelsteige
das Rondell, auf dem das Hungerdenkmal ursprünglich stand.
Heute steht eine Kopie des Hungerdenkmals im Park des Schlösschens, wo
Stadtführerin Helga Hiller (rechts vorn), die den Spaziergang mit vielerlei
Informationen angereichert hatte, die Inschriften erläuterte. 


Mittwoch, 8. Juni 2016

Start in den Schlösschen-Sommer

Detailansichten aus dem neuen Museumsshop
Zehn Jahre Museum Schlösschen im Hofgarten: Mit einem frühsommerlichen Fest begingen Stiftung und Förderkreis des Schlösschens sowie zahlreiche Freunde des Schlösschens aus Wertheim, aus der Region, aber auch aus ferneren Gegenden am Sonntag das Jubiläum, wobei mehrere Anlässe im Mittelpunkt standen.

Zum einen wurde zum Zehnjährigen, zugleich aber auch zum 90. Geburtstag des Mäzens Wolfgang Schuller, mit einem kleinen Festakt und Ansprachen  die Ausstellung »Vision der Wirklichkeit« eröffnet, die bis in den Spätherbst hinein im Schlösschen gezeigt wird. Zum anderen wurde der völlig neu konzipierte Museumsshop erstmals öffentlich vorgestellt und seiner Bestimmung übergeben. Gleichzeitig mit dem Shop ist auch der Eingangsbereich des Museums neu gestaltet worden und zeigt sich nun heller, freundlicher und scheinbar größer.

Für jeden Geschmack etwas - der Museumsshop bietet viele Artikel zur Auswahl,
die sich auch als Geschenke sehr gut eignen.

Das schon traditionelle Picknick im Park, das von Jahr zu Jahr stilvoller präsentiert wird und größeren Zuspruch findet, rundete das gelungene Sonntagsvergnügen ab. Der Schlösschen-Sommer hat begonnen! --- (Alle Fotos: Heiko Albrecht und Dr. Achim Camerer)

Picknick im Park: Ruhe vor dem Sturm. Sandsteinfiguren aus dem ehemaligen
Tauberhofgarten haben aus dem Museumsmagazin nun den Weg in den  ehemals
barocken Teil des Eichelhofgartens gefunden.
Überall wurden hausgemachte Salate und Snacks angeboten.
Stehtische bilden einen Treffpunkt für interessante Gespräche.

Montag, 6. Juni 2016

»Vision der Wirklichkeit«

L. von Hofmann, Badende, um 1900

»Vision der Wirklichkeit« – unter diesem Titel zeigt das Schlösschen seit Sonntag eine Neupräsentation der Sammlung zur Berliner Secession der ehemaligen Stiftung Wolfgang Schuller mit Werken von Max Liebermann und seinen Künstlerkollegen aus der Zeit zwischen 1885 und 1915. Damals kämpften deutsche Künstler gegen die Vormacht der Akademien und führten die deutsche Kunst in die Epoche der Klassischen Moderne.

Nicht chronologisch, nicht nach Künstlern, sondern nach Themen ist diesmal gehängt worden: Landschaften, Wasser, Interieurs, Porträts, so lauten etwa die Stichworte. Und so findet man nun den Impressionisten neben dem fast schon Expressionisten und gewinnt so ganz neue Ein- und Überblicke. Die Ausstellung dauert bis Anfang November.