Friedrich Ahlers-Hestermann, Wertheim – Weißer Turm der Hofhaltung, 1922 Grafschaftsmuseum Wertheim, Schenkung Wolfgang Schuller 1985 |
In den 1920er Jahren trafen sich zahlreiche Künstler in der Stadt zwischen Main und Tauber. Zu einem dieser Maler zählte auch der in Hamburg geborene Friedrich Ahlers-Hestermann sowie dessen Frau Alexandra Povòrina (1885-1963). Ahlers-Hestermann (1883-1973) hatte bei Henri Matisse in Paris gelernt. Mit seiner russischen Frau lebte er u.a. in Berlin, München und Hamburg. Im Jahre 1918 übernahm er in der norddeutschen Hansestadt eine Lehrtätigkeit und unternahm zahlreiche Reisen, u.a. nach Wertheim.
Zwei Ölgemälde und ein Skizzenbuch haben sich von Hestermanns Wertheimaufenthalt im Jahre 1922/23 erhalten. Hier pflegte er auch regen Austausch mit Otto Modersohn.
Wie seine Frau, deren Bildwerke nach 1933 als „entartet“ gelten, so erhält auch Hestermann unter der Diktatur der Nationalsozialisten Malverbot. Er verliert seine Professur und widmet sich der Kunstschriftstellerei.
Referent Dr. Jörg Paczkowski wird besonders das bewegte Leben beider Künstler sowie deren kunstschriftstellerischen Werke hervorheben.