Dienstag, 31. Oktober 2017

Martinsmarkt im Schlösschenpark

Impression vom »1. Wertheimer Martinsmarkt« im November 2016
im Park des Schlösschens im Hofgarten. -- Foto: Elmar Kellner

Zum zweiten Mal lädt der Förderkreis Schlösschen im Hofgarten zum »Wertheimer Martinsmarkt« im Park ein. War die Auftaktveranstaltung im vergangenen Jahr schon außerordentlich gut besucht, so werden in diesem Jahr noch mehr Kindergartenkinder mit ihren Familien erwartet.

Den Auftakt macht am Freitag, 10. November, um 17 Uhr der Einzug der Kinder mit ihren Martinslaternen durch den abendlichen Schlosspark. Wegen des Abendkonzerts im Schlösschen sind diesmal auf der Freifläche neben dem Café »Sahnehäubchen« wieder allerlei Attraktionen aufgebaut. Auch Würstchen und Heißgetränke gibt es. Außerdem ist wieder St. Martin persönlich, natürlich hoch zu Pferde, mit von der Partie.

Besucher sind herzlich willkommen.

Ottmar Hörl im Atelier Schwab


Ottmar Hörl ist ein Künstler, der an vielen Schnittstellen arbeitet. Er wirkt als Konzeptkünstler, Bildhauer, Installations-, Aktions-, Foto- und Objektkünstler – zudem hat er auch eine Professur an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg inne, wo er lange Jahre auch als Präsident wirkte. Sein Werk, so populär es auch geworden ist, vielfach ausgezeichnet, ausgestellt und in bedeutenden Sammlungen verwahrt, es lässt sich stilistisch nicht einordnen – auch wenn er vor allem durch seine Skulpturen und großen Installationen bekannt geworden ist.

Der in Nürnberg und Wertheim-Dietenhan lebende Künstler hat einen großen Anspruch: »Ein Bildhauer definiert sich nicht dadurch, dass er tonnenweise Material hinschüttet, Förmchen drapiert und sich auf der schmalen Werkspur der Identifizierbarkeit selbst verwirklicht«, so Hörl, »sondern dadurch, dass er Materie in Bewegung versetzt. Wie ein Zauberer.«

Und so ist es auch mit seinen neuen Gemälden der Serie »Dialog über das Große Rasenstück«, die jetzt im Atelier Schwab zu sehen sind. Der im Serien- und Ausstellungstitel angedeutete Bezug zum bekannten Dürer-Aquarell »Das große Rasenstück« aus dem Jahr 1503 ist markant. Als »Dialog« mit diesem weltbekannten Stillleben versteht Hörl seine Arbeit, seine Malerei.

Die Ausstellungseröffnung findet am Donnerstag, 9. November, um 19.30 Uhr im Atelier Schwab, Schlossgasse 9, in Wertheim statt. Neue Öffnungszeiten: Samstag 15 bis 17 Uhr und Sonntag 11 bis 13 und 15 bis 17 Uhr.

Außerdem bietet das Atelier am Sonntag, 12. November, um 11 Uhr ein Konzert mit der Berliner Jazzpianistin und Komponistin Julia Kadel an. Der Eintritt beträgt 15 Euro; Reservierung unter Telefon 0173-6719192 oder per E-Mail unteratelier@johannes-schwab.com.

Freitag, 27. Oktober 2017

Vom Atelier ins Freie

Camille Pissarro, Varennes St. Hilaire, 1863.

In der dunklen Jahreshälfte kann man im Museum Schlösschen im Hofgarten  auf »Die Suche nach dem wahren Licht« gehen. Die so betitelte Sonderausstellung zeigt Werke von über 40 Künstlern des 19. Jahrhunderts. Beginnend mit der Malerei des frühen Realismus von 1800 bis 1850 erstreckt sich der Überblick bis zur Freilichtmalerei und zum deutschen Impressionismus im frühen 20. Jahrhundert.

Das Phänomen Licht nimmt bei den Malern des 19. Jahrhunderts eine ganz neue Dimension an. So wurde zu Beginn des Jahrhunderts bei den Landschaftsmalern noch im Atelier gearbeitet — eine Arbeitsweise, die auch für die in Italien aufgenommen Veduten galt. Um 1840 wandten sich Künstler in Frankreich einer neuen Licht- und Farbperspektive zu, der Malerei en plein air (draußen) und damit dem natürlichen Licht. In der Zeit nach 1850 gewann auch in Deutschland die Freilichtmalerei langsam Beachtung bei den Künstlern. Doch erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts fanden Einflüsse aus der französischen Malerei Eingang in die deutsche Kunst und mündeten bis etwa 1910 in den deutschen Impressionismus der Künstler um Max Liebermann.

Die Ausstellung umfasst etwa 70 Gemälde verschiedener Bildgattungen aus Privatbesitz mit Ansichten aus Deutschland, Italien und Frankreich. Die Ausstellung ist in vier Themengruppen gegliedert. Unter den ausgestellten Künstlern sind unter anderem Berühmtheiten wie Jean-Baptiste Camille Corot, Gustave Courbet, Camille Pissarro. Lovis Corinth, Max Slevogt oder Carl Spitzweg vertreten.

Die Ausstellung »Die Suche nach dem wahren Licht — Vom frühen Realismus über die Freilichtmalerei der Schule von Barbizon zum Impressionismus« ist vom 12. November bis zum 2. April geöffnet. Dazu werden Vorträge und Führungen sowie ein 80-seitiges Begleitheft angeboten.

Gustave Courbet, L'Hiver (der Winter), 1872.


Donnerstag, 26. Oktober 2017

Vorarlberger Impressionen

Die Wertheimer im Angelika-Kaufmann-Museum in Schwarzenberg/Vorarlberg,
wo Bernadette Rüscher (rechts) hervorragend führte. -- Foto: Dr. Jörg Paczkowski
 Das österreichische Bundesland Vorarlberg war Ziel der alljährlichen dreitägigen Exkursion des Förderkreises Schlösschen im Hofgarten. Station auf dem Hinweg war die Stadt Wangen im Allgäu, wo Dr. Jörg Paczkowski durch das Weberzunfthaus mit seinen imposanten Malereien aus der Zeit um 1500 führte. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat sich hier ebenso engagiert wie auf dem historischen Friedhof, dem Campo Santo. In der Stadtkirche wurden Parallelen mit der Wertheimer Stiftskirche herausgearbeitet.

Am zweiten Tag erlebte die Gruppe eine hervorragende Führung in Schwarzenberg von der Museumsmitarbeiterin Bernadette Rüscher. Das dortige Angelika-Kaufmann-Museum befindet sich in einem historischen Wohnstallhaus. Während der vordere Teil das originale Interieur eines Vorarlberger Bauernhauses von 1608 aufweist, befindet sich im hinteren Teil ― dem Stallteil ― ein ganz modernes Museum, das aber die Struktur des Hauses nicht beeinflusst.

Dort wird gegenwärtig die Ausstellung  »Ich sehe mich. Frauenporträts von Angelika Kaufmann (1741–1807)« gezeigt.  Neben einigen Selbstporträts zeigt die Ausstellung berühmte Persönlichkeiten, die Angelika Kaufmann porträtiert hatte. Die Malerin war eine der berühmtesten Künstlerinnen ihrer Zeit und lebte in Rom, wo bedeutende Schriftsteller, Maler und Politiker sie aufsuchten. Auch wenn sie »zufällig«, wie sie schrieb,  in Chur geboren wurde, fühlte sie sich der Heimatgemeinde ihres Vaters immer verbunden. Als 16-Jährige malte sie mit ihm die Dorfkirche von Schwarzenberg aus, und 1801 schenkte sie der Kirche ein in Rom geschaffenes Altarbild.

Am Nachmittag führte Paczkowski durch die Oberstadt von Bregenz, die im Gegensatz zur Unterstadt ihr mittelalterliches Flair erhalten hat.

Am dritten Tag war eine Führung durch das Schloss Arenenberg am Bodensee organisiert. Das Schloss war Aufenthaltsort der holländischen Königin Hortense Beauharnais, deren Mutter mit Napoleon I. verheiratet war, und ihres Sohnes, Napoleon III., der dort seine Jugend verbrachte. Auch König Jérôme, der Bruder von Napoleon I., hielt sich dort auf. Am Hofe von Jérôme in Kassel waren der Wertheimer Graf Georg und seine Frau Ernestine gewesen, die das Hofgartenschlösschen in Wertheim-Eichel um 1815 umgebaut und den Park hatten anlegen lassen. Arenenberg ist fast gleichzeitig ausgestaltet worden. Es ergab sich ein schöner Gedankenaustausch zwischen der Gruppe und den Mitarbeitern des Schlosses Arenenberg, und es konnten viele Anregungen mit nach Wertheim genommen werden.  jp

Samstag, 21. Oktober 2017

David Geringas zu Gast im Schlösschen


David Geringas
Nach seinen umjubelten Auftritten im Kloster Bronnbach und im Arkadensaal in Wertheim hat der Kulturkreis Wertheim in diesem Jahr ein weiteres Mal die Cello-Legende David Geringas für einen Auftritt in Wertheim gewonnen. Es war der Wunsch des Maestros, gemeinsam mit seinem Schüler Joel Blido aus Wertheim aufzutreten. Das Konzert findet statt am Freitag, 10. November 2017, 19.30 Uhr, im Gartensaal des Schlösschens.

David Geringas ist einer der bedeutendsten und bestrenommierten Cellisten unserer Zeit. 1970 gewann er als Schüler des legendären russischen Cellisten Mstislaw Rostropowitsch die höchste Auszeichnung der Cellowelt, die Goldmedaille beim Tschaikowsky-Wettbewerb. Als einer der ganz wenigen Musiker der Geschichte wurde er mit der Ehrendoktorwürde der Musikhochschulen in St. Petersburg und Moskau  ausgezeichnet.

David Geringas war Professor an den Musikhochschulen Hamburg (1977―1986), Lübeck (1980―2000) und an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« in Berlin (2000―2009).

Seit 2012 kennt und unterrichtet David Geringas Joel Blido. 2014 lud er ihn in die Philharmonie Berlin zu einem gemeinsamen Auftritt ein, es folgten weitere gemeinsame Auftritte. Nun geben die beiden zum ersten Mal ein ganzes Konzert mit einem attraktiven und abwechslungsreichen Programm, welches klassische als auch zeitgenössische Werke enthält. Beide Cellisten musizieren solo und auch im Duo.

 Eine Besonderheit stellt die Uraufführung eines Werkes für Cello-Duo dar: »Unseen Moon« von Joel Blido, seinem Lehrer David Geringas gewidmet.

Karten zu 24 und 18 Euro bei 50 Prozent Ermäßigung für Schüler und Studenten gibt es im Vorverkauf bei  Buchhandlung Moritz und Lux Wertheim, Maingasse 3, 97877 Wertheim, Telefon 09342/21911, e-Mail: buchwertheim@moritz-lux.de. An der Abendkasse wird ein Aufschlag von vier Euro erhoben.

Joel Blido