Dienstag, 30. April 2013

Die Frau des Malers

Nini mit Katze, 1897, Öl auf Leinwand -- Vorlage: Slevogt-Galerie Villa Ludwigshöhe
Fast 50 Meisterwerke des Malers zeigt die derzeit laufende Ausstellung »Max Slevogt (1868–1932) — ein deutscher Impressionist zu Gast im Hofgartenschlösschen«. Eines davon stellt Dr. Sigrun Paas von der Max-Slevogt-Galerie der Villa Ludwigshöhe in Edenkoben, aus der ein Großteil der Leihgaben der Ausstellung stammt, so vor:

Slevogts Berliner Meisterschüler Fritz Heinsheimer schrieb in seinen 1968 erschienenen Erinnerungen an Max Slevogt auch über die große Katzenliebe von Slevogts Frau: »Nini Finkler liebte Tiere, und diese Liebe, vor allem die für Katzen, übertrug sie auch auf Max Slevogt. Nicht nur auf dem Gutshof auf dem Land, auch später in der Berliner Stadtwohnung hatten die Katzen überall Zutritt und durften sogar die Postermöbel zerkratzen.«

Mit diesem in Neukastel entstandenen Bild lässt uns der Künstler einen intimen Blick werfen auf eine häusliche »Siesta« von Mensch und Tier. Er schildert liebevoll die feinen Gesichtszüge der damals 33-jährigen Nini: Fast südländisch wirkt das Gesicht mit den dunklen dichten Brauen und dem sanft geschwungenen Mund, dessen zartes Rot sich deutlich von den übrigen Weiß- und Brauntönen des Bildes abhebt. Lediglich der rote Farbtupfer auf der Nasenspitze der Katze korrespondiert mit dem Lippenrot.


1 Kommentar:

  1. Ich liebe dieses Bild und schaue es mir oft im Original in der Galerie an. Dazu muss ich sagen, dass ich ein großes Katzenfan bin. Ich habe mehrerer Slevogt Biographien gelesen und bin den Hinweisen auf Katzen gefolgt. Es ist erstaunlich, wie sich die Katzenliebe auf den Maler übertragen hat. Zu den zerkratzten Polstern kann ich auch ein Lied singen, zu der Zeit hätte es Alternativen zu unseren heutigen Luxus-Kratzbäumen gegeben, ich weiß dass man damals schon feste Teppiche an die Wand gespannt hat, damit die Katze die Krallen abwetzen kann.

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