„Museum der Phantasie“ in Bernried am Starnberger See |
Auch das legendäre Kloster Wessobrunn war Station der Fahrt. Der Sage nach eine Gründung des Herzogs Tassilo, war das Kloster Ursprung einer der bedeutendsten Stuckatorenschulen Deutschlands, die u.a. bis nach St. Petersburg ausstrahlte. Höhepunkt der Exkursion war der Besuch der faszinierenden Rokokokirche „Die Wies“, deren Gestaltung und Architektur fragen lässt, wie dieses filigrane Bauwerk statisch überhaupt entstehen konnte. Das aufwändige Bildprogramm um das Gnadenbild „Zum gegeißelten Heiland auf der Wies“ betont die Herrlichkeit Gottes in der Zuversicht, dass Christus die Welt heimholen wird. Die Lichtführung in der Kirche beeindruckte besonders: durch das wandernde und kreisende Licht wird die Sonne als Bauelement gleichsam in die Architektur einbezogen.
Blick auf die Stadtsilhouette Murnaus |
Immer wieder weilten die expressiven Künstler um Gabriele Münter, Wassily Kandinsky, Alexej von Jawlensky und Marianne von Werefkin Anfang des 20. Jahrhunderts in Murnau. Sie hielten die dortige Landschaft auf ihren Bildern fest und fanden den Weg zur klassischen modernen Kunst. Durch das subjektive Empfinden der Maler verdrängte die Farbe allmählich die eigentliche Form.
Auch im Franz-Marc-Haus in Kochel beschäftigten sich die Teilnehmer intensiv mit der klassischen Moderne und den Bildern um die Künstlervereinigung des „Blauen Reiter“. Bei einer Führung durch die Ausstellungsräume waren Originale von Franz Marc und auch Bilder seiner Zeitgenossen zu sehen, von welchen sich auch Werke im Wertheimer Hofgartenschlösschen befinden.
Deutlich wurde, wie in den Gemeinden Murnau und Kochel die Kunst um diese Maler gegenwärtig ist und, dass ihre Präsentation einen wichtigen Faktor für den Tourismus‘ darstellt.
Das Münter-Haus in Murnau |
Die Exkursion war der krönende Abschluss des VHS-Seminars „Kunstgeschichte am Beispiel Oberbayerns“ vom vergangenen Winter.
Fotos: Edda Behringer/Jörg Paczkowski
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