Dienstag, 5. März 2019

Messe mit Werkbetrachtung


Das Aquarell von Bruno Müller-Linow (1909-1997) „Jüdischer Friedhof in Wertheim“ stand im Mittelpunkt  des Gottesdienstes der Emmausgemeinde, der Anfang Februar traditionell im Hofgartenschlösschen stattfand. Mehr als neunzig Teilnehmer waren in den Gartensaal gekommen. Der Gottesdienst wurde von Pfarrerin Dr. Verena Mätzke und Dekan Hayo Büsing geleitet.

Bruno Müller-Linow, Jüdischer Friedhof in Wertheim, 1993
Vor der Predigt stellte Dr. Jörg Paczkowski den Maler und das Aquarell vor. Es wurde von Müller-Linow anlässlich seines Malaufenthaltes 1993 auf Einladung von Wolfgang Schuller geschaffen. Der Maler stand der Berliner Secession sehr nahe und war mit Künstlern des Expressionismus' engstens befreundet.  Das Wertheimer Bild wirkt im Ausschnitthaften realistisch, doch die Farbigkeit der Steine ist nicht real.

Dekan Hayo Büsing ging in seiner Predigt auf den Friedhof als Ort der Trauer, der Erinnerung aber auch der Hoffnung ein. Die besondere Atmosphäre jüdischer Friedhöfe ziehe jeden Besucher in seinen Bann. Diese Faszination bringe das Aquarell Müller-Linows zum Ausdruck. Wir Menschen seien eingebunden in den Kontext der Schöpfung Gottes. Bruno Müller-Linow habe als expressiver Realist in diesem Bild die unübersehbaren Zeichen der Hoffnung festgehalten, die gerade in der wieder erwachenden Natur des Vorfrühlings erlebt werden darf.

Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst vom Jugendchor der Stiftskirche unter Leitung der Bezirkskantorin Katharina Wulzinger. Im Anschluss an den Gottesdienst nutzten viele Besucher die Gelegenheit, bei einem Glas Wein die aktuelle Ausstellung zu besichtigen.




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